Erfahrungsbericht Maribor, SlowenienWS 2016/17 Ich bin von Würzburgaus mit dem Auto angereist. Bei einer Entfernung von ca. 662 km (Fahrtzeit ca.
6,5 Std.) ist es zu empfehlen, die Autofahrt vor Antritt möglichst konkret zuplanen. Man sollte sich über Mitführpflichten informieren, d.
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h. was werdenösterreichische und slowenische Polizeibeamte bei einer routinemäßigenPolizeiinspektion überprüfen? In Slowenien braucht man zum Beispiel für alleInsassen eine Warnweste, in Österreich braucht nur der Fahrer eine. Falls man vorhat,in Slowenien mit dem Auto anzureisen, und von dort aus urlaubsmäßig in dieumliegenden Länder zu fahren, muss man auf jeden Fall die jeweils individuellenMitführpflichten berücksichtigen.
Der Vorteil gegenüberanderen Transportmitteln in Maribor ist die gegebene Mobilität mit einem Autovor Ort. Zwar kann man auch ein Halbjahresticket mit dem städtischen Busverkehrkaufen, jedoch können sprachliche Hindernisse dazu führen, dass man aus Komfortmit dem eigenen Auto fährt. Ich kenne viele Kommilitonen die auch per Flugzeugangereist sind.
Der nächstgelegene internationale Flughafen ist Graz (ca. 30min), der gute Verbindungen nach Frankfurt am Main anbietet. Zuganreisen sollenlaut Erfahrungen anderer nicht unbedingt zu empfehlen sein, da es zu einererheblichen Fahrtzeit (bis zu 18 Std.) kommen kann. Aus eigener Erfahrung gabes Komplikationen mit der ÖBB (Österreichische Bundesbahnen), sowohl wegenfehlender Kommunikation bei der Stationsauskunft, als auch bei dernachträglichen Ticketerstattung bei einer Doppelbuchung. Also kann auch ich voneiner Zugreise abraten.Als kurzfristige Unterkunftfür die ersten zwei Tage habe ich mich in das „Uni Hostel” eingemietet.
DasHostel ist vom Preis-/Leistungsverhältnis sehr zu empfehlen, zumal man beidenen einen Parkplatz dazu buchen kann. Anschließend bin ich mitGlück auf eine WG gestoßen, der ich mich dann angeschlossen habe. Die Wohnungwar allerdings für slowenische Verhältnisse recht teuer, für 180 € sollte manin der Regel ein Zimmer finden.
Vorsichtig sein sollte man bei den anfallendenNebenkosten, da hier oftmals bis zu 70€ zur Kaltmiete hinzukommen können.Alternative,günstigere Unterkünfte sind Studenten-Wohnheime, hier sollte jedoch beachtetwerden, dass man bereits frühzeitig einen Platz reservieren muss. Außerdem sinddie Zimmer in der Regel Zwei- oder Mehrbettzimmer. Des Weiteren befinden sichdie meisten der Wohnheime nicht im unmittelbarem Stadtzentrum, sondern etwasaußerhalb. Generell sind die Erasmus-Network-Mitarbeiter gerne bei derWohnungssuche behilflich, außerdem ist zu empfehlen sich in der Facebook Gruppe„Erasmus Maribor” anzumelden. Die UniversitätMaribor ist mit ca.
20.000 Studenten die zweitgrößte des Landes. Sie ist keineklassische Campus-Universität, sondern verteilt auf einzelne Fakultäten imnördlichen Stadtgebiet. Als WiWi-Student aus Würzburg, war ich in MariborStudent an der EPF (Ekonomskoposlovna fakulteta), derwirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Uni Maribor.
Gut zu wissen ist, dasses für die Erasmus-Studenten separate Vorlesungen gibt. Es finden keinegemeinsamen Vorlesungen mit slowenischen Studenten statt, denn diese habenAnspruch auf Unterricht in Landessprache. Die Vorlesungen für Erasmus-Studentenfinden hingegen komplett in Englisch statt. Im Internet finden sichBeschreibungen zu den unterschiedlichen Fächern, jedoch werden nicht alleVorlesungen in jedem Semester angeboten. Falls man nach Ankunft in Maribormerkt, dass einem das ein oder andere Thema doch nicht gefällt, ist dies keinProblem. Das Learning Agreement kann innerhalb von zwei Wochen problemlosgeändert werden. Die Fächer unterscheiden sich stark, was den benötigtenAufwand zum Bestehen angeht, sind insgesamt jedoch auf einem einfacheren Levelals in Deutschland. Die Vorlesungen finden in kleinen Räumen statt, je nachMotivation der Studenten bestehen die Klassen aus 10 bis 30 Teilnehmern.
Nebendem mehr oder weniger regelmäßigen Besuch der Vorlesungen, werden Hausarbeiten,Präsentationen und meist eine schriftliche Abschlussprüfung zum erfolgreichenBestehen verlangt. In Slowenien gibt esnicht wie in Deutschland oder anderen Ländern das klassische System der Mensa.Hier nutzt man sogenannte Studentencoupons (studenski boni) mit denen man dannin allen möglichen Restaurants vergünstigt essen kann. Jedem Studierendenstehen monatlich so viele Essenmarken zu, wie der Monat Werktage hat.
DieseMarken erhält man an speziell dafür eingerichteten Stellen für bestimmeRestaurants. Vergünstigte Gerichte kosten im Schnitt ca. 2,00 € (das billigstewaren 0,00 €, das teuerste ca. 4,00€).
Für dieses Geld bekommt man allerdingsauch einiges geboten. Meist wählt man von einem Studenten- oder dem regulärenMittagsmenu Vorspeise, Salat, Haupt- und Nachspeise. Zu empfehlen sind aufjedenfalls die innerstädtischen Pizzerien. Hat man ein solches Menu hintersich, darf man erst nach vier Stunden das nächste „Bon” aktivieren. Ich habe inden fünf Monaten in Maribor bis auf wenige Ausnahmen nur einmal täglichgegessen. Es gibt wirklich gute Restaurants, in denen hervorragendes Essen –sowohl mediterrane als auch gutbürgerliche Mischungen aus deutschen,österreichischen und jugoslawischen Spezialitäten – zu für unsere Verhältnissegünstigen Preisen angeboten werden.
Auch dabei sind wieder die Pizzen zuempfehlen, die sich vor den italienischen nicht zu verstecken brauchen. Ohnehinkommt man hinsichtlich Speisen und Getränken in Slowenien günstig weg.Besonders gut gefallen haben mir die vielen Weinschänken, die in der gesamtenSüdsteiermark und Südslowenien zu finden sind, Hausmannskost, leckeren Wein undmeist eine tolle Aussicht über kilometerweite Weinberge und Flüsse bieten.Abseits derVorlesungen ist eigentlich immer etwas los. Das ESN-Team organisiert einmal dieWoche Sportarten wie Fußball und Basketball, Sprachkurse in ungezwungenerAtmosphäre, Discoabende etc. Des Weiteren hat Maribor eine gemütlicheInnenstadt, eine schöne Lage direkt am Fluss, ein großes nahegelegenesShopping-Center, ein Skigebiet in unmittelbarer Nähe (Pohorje), das sich in denschneefreien Monaten hervorragend zum Wandern eignet und diverse Parks.
DasNachtleben in Maribor ist durchaus nicht zu verachten. Es gibt viele kleineBars in der Innenstadt, einige Musikclubs und diverse Discotheken wie „ClubRotovz”, „Fuego” und „Luft 360″. Die meisten Erasmus-Studenten trifft manjedoch im „KMS” an, in dem auch viele ESN-Events stattfinden. Aufgrund seinerbesonderen geografischen Lage eignet sich Slowenien hervorragend als Ausgangspunktfür Reisen ins südöstliche oder mittlere Europa.
Mit dem Auto ist man innerhalbvon 4 Stunden in Venedig, 5 Stunden in Budapest, 2 ½ Stunden in Wien und 2Stunden in Zagreb, was alles lohnenswerte Ziele sind. Auch Slowenien selbsteignet sich für kurze oder ausgedehnte Reisen. Hervorzuheben ist hier diebesondere Vielfalt Sloweniens. Im Norden die Alpen, im Westen der kleineKüstenabschnitt an der Adria und im Zentrum die Hauptstadt Ljubljana mit seinerschönen Innenstadt. Slowenien istEU-Mitglied, daher ist kein Visum nötig, einfacher Personalausweis reicht aus.
Ein Reisepass ist nur von Nöten, wenn man beabsichtigt, nach Serbien zu reisen.Nach Ankunft muss man in einer Behörde nahe des Hauptbahnhofs ein „ResidencePermit” beantragen, also eine Art Aufenthaltsgenehmigung. Dies sollte innerhalbder ersten zwei Wochen von statten gehen. Zur besseren Verständigung sollte manauf jeden Fall seinen ESN-Buddy um Hilfe bitten, der einem vom Erasmus-Netzwerkvor Ort zugeteilt wird. Alle weiteren Formalien sind nicht sonderlichkompliziert und werden von den Mitarbeitern vom ESN, sowie des InternationalOffice der Universität erklärt. Slowenien ist außerdem Mitglied der EURO-Zone.Beim Abheben von Bargeld wird allerdings überall eine Gebühr erhoben (ca.
3,90€)Die Anerkennungmeiner Studienleistungen war unproblematisch. Wichtig ist, dass man sich das„Transcript of Records” aushändigen lässt, sowie die „Confirmation of ErasmusPeriod” von der zuständigen Koordinatorin der Gastuniversität unterschreibenlässt. Rückblickend kann ichwirklich jedem empfehlen sein Auslandssemester in Maribor zu machen. EtwaigeVorbehalte von meinen deutschen Kommilitonen wegen Osteuropa etc.
kann ichnicht bestätigen, da Slowenien im Vergleich zu den anderen Balkan-Ländern amfortschrittlichsten und wohlhabendsten ist. Ich habe mich eigentlich immersicher gefühlt, die Menschen dort waren freundlich und ich habe meine Zeit sehrgenossen. Natürlich kann man ein Land wie Slowenien von der Lebensqualitätnicht mit einer etablierten Nation wie Deutschland vergleichen. Wer jedochseinen Horizont erweitern will und auch mal von den gängigen Erasmus Destinationenwie Schweden, Spanien etc. abweichen möchte, dem kann ich einenAuslandsaufenthalt in Maribor nur wärmstens ans Herz legen.